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Fahrrad und Verkehrspolitik – Zeit für eine echte Mobilitätswende

Die Zukunft unserer Städte liegt in deinen Händen – oder besser gesagt: auf deinem Fahrrad! Ob sichere Radwege, autofreie Zonen oder die Kombination mit öffentlichen Verkehrsmitteln – erfahre hier, wie du aktiv für nachhaltige Mobilität eintreten kannst. Lass dich inspirieren, die Verkehrswende mitzugestalten und für eine klimafreundliche Zukunft in die Pedale zu treten!

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Eine klimafreundliche Zukunft ist ohne eine grundlegende Veränderung der Verkehrspolitik kaum vorstellbar. Das Fahrrad spielt dabei eine Schlüsselrolle: Es ist emissionsfrei, platzsparend und eine echte Alternative zum Auto – wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Doch dafür braucht es klare Forderungen und mutige politische Entscheidungen, die den Radverkehr fördern, den öffentlichen Nahverkehr stärken und den Weg in autofreie Städte ebnen. Wie das gelingen kann und welche Vorbilder es bereits gibt, erfährst du hier.

Ausbau der Fahrrad-Infrastruktur: Mehr Platz fürs Rad

Fahrradfahren wird dort zur echten Alternative, wo die Infrastruktur stimmt. Sichere und gut ausgebaute Radwege, ausreichend Abstellmöglichkeiten und klar gekennzeichnete Fahrradstraßen sind essenziell, um Menschen den Umstieg aufs Rad zu erleichtern. Die Theorie des Nudging zeigt, dass kleine Änderungen in der Gestaltung von Umgebungen Menschen zu bestimmten Verhaltensweisen motivieren können, ohne ihre Wahlfreiheit einzuschränken. Gut ausgebaute Radwege und leicht zugängliche Abstellmöglichkeiten sind ein klassisches Beispiel dafür: Sie machen das Fahrradfahren so bequem und sicher, dass mehr Menschen sich intuitiv für diese klimafreundliche Option entscheiden.
 

Forderungen:

  • Durchgängige Radwegnetze: Radwege dürfen nicht abrupt enden oder von Hauptverkehrsstraßen durchbrochen werden. Radfahrer:innen brauchen Sicherheit und Kontinuität.
     

  • Fahrradparkplätze: In vielen Städten fehlen Abstellmöglichkeiten – besonders an Bahnhöfen, Haltestellen oder zentralen Plätzen. Sichere und überdachte Bike-and-Ride-Anlagen sollten Standard sein.
     

  • Bessere Straßenplanung: Fahrradfahrer:innen brauchen Vorfahrt – z. B. durch separate Fahrradampeln oder geschützte Kreuzungen.
     

Erfolgreiche Beispiele:

  • Kopenhagen: Die dänische Hauptstadt hat ein gut ausgebautes Netz von Fahrradautobahnen (Cycle Superhighways), die Pendler:innen das Radfahren erleichtern.
     

  • Utrecht: Die niederländische Stadt verfügt über das größte Fahrradparkhaus der Welt mit Platz für 12.500 Fahrräder – ein Vorbild für viele Städte. Rund 60 % der Fahrten ins Stadtzentrum werden mit dem Fahrrad unternommen, was die Rolle des Fahrrads als Hauptverkehrsmittel der Utrechter:innen unterstreicht. 

 

Förderung des öffentlichen Nahverkehrs und Kombinationsmöglichkeiten

Nicht alle Strecken lassen sich bequem mit dem Fahrrad zurücklegen – hier kommt der öffentliche Nahverkehr ins Spiel. Die Kombination von Fahrrad und ÖPNV bietet eine flexible, klimafreundliche Mobilitätslösung.
 

Forderungen:

  • Fahrradmitnahme: In Bussen und Bahnen sollte die Mitnahme von Fahrrädern einfach und günstig möglich sein – ohne komplizierte Regelungen oder zusätzliche Kosten.
     

  • Bike-and-Ride-Angebote: Sichere Abstellanlagen an Bahnhöfen und Haltestellen fördern die Verknüpfung von Rad- und Nahverkehr.
     

  • Integration von Leihrädern: Städte sollten flächendeckend Leihräder anbieten, die an Haltestellen oder Bahnhöfen genutzt werden können.
     

Erfolgreiche Beispiele:

  • München: Mit einem breiten Netz an Leihrädern und Abstellmöglichkeiten kombiniert die Stadt Fahrrad und ÖPNV erfolgreich.

  • Paris: Das „Vélib“-System ermöglicht es, Leihräder unkompliziert mit anderen Verkehrsmitteln zu kombinieren und kurze Strecken klimafreundlich zurückzulegen.


 

Politische Visionen: Autofreie Innenstädte und Mobilitätswende

Die Zukunft gehört nicht den Autos, sondern den Menschen. Städte, die auf autofreie Zonen setzen, schaffen mehr Platz für Radfahrer:innen, Fußgänger:innen und Grünflächen. Das Ziel ist eine Mobilitätswende, die den motorisierten Individualverkehr drastisch reduziert. 
 

Demotorisierung in Städten ist von grundlegender Bedeutung, um CO₂-Emissionen und Luftverschmutzung zu reduzieren, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und die Lebensqualität zu steigern. 
 

Weniger Autos bedeuten sauberere Luft, weniger Lärm und mehr Platz für Grünflächen, Radwege und Fußgängerzonen. In einer Zeit wachsender Urbanisierung schafft sie Raum für klimafreundliche Alternativen wie Radfahren und öffentlichen Nahverkehr und ist unverzichtbar für lebenswerte, zukunftsfähige Städte.
 

Forderungen:

  • Autofreie Innenstädte: Fahrzeuge sollten aus den Zentren verbannt werden, um Platz für Radwege, Fußgängerzonen und Grünflächen zu schaffen. Hier hat gerade Wien massiven Nachholbedarf, liegen die Kosten für ein “Parkpickerl”, um im eigenen Wohnbezirk parken zu können bei lediglich 120 Euro im Jahr. Warum denken wir nicht über ein deutlich teureres Parkpickerl nach, mit dem man dafür in allen Wiener Bezirken parken darf? Wer in einer Großstadt einen Privat-Pkw möchte, sollte auch entsprechend dafür bezahlen.
     

  • Vision Zero: Ein Verkehrssystem, das keine Todesopfer mehr verursacht, erfordert geschützte Radwege und sichere Straßen für alle Verkehrsteilnehmer:innen.
     

  • Nachhaltige Stadtplanung: Neue Wohn- und Gewerbegebiete müssen von Anfang an fahrrad- und öpnv-freundlich gestaltet werden.
     

Erfolgreiche Beispiele:

 

Die Mobilitätswende in die Tat umsetzen

Die Umgestaltung unserer Städte und Verkehrssysteme erfordert Mut – von der Politik, aber auch von uns allen. Fahrradaktivismus spielt dabei eine wichtige Rolle, indem er den Druck auf Entscheidungsträger:innen erhöht und aufzeigt, wie dringend diese Veränderungen sind.
 

Was du tun kannst:

  • Mach mit bei Aktionen: Unterstütze Initiativen für den Ausbau von Radwegen und die Förderung nachhaltiger Mobilität. Unterstütze lokale, regionale und überregionale Petitionen, die sich für das Fahrrad einsetzen. Mach mit Mach mit bei Bewegungen wie der „Radlobby Österreich“, „Critical Mass“, die lokal, regional und überregional Zeichen für die Rechte von Radfahrer:innen setzen.

    Mittlerweile gibt es auch die „Kidical Mass” - dies ist eine Bewegung, bei der Familien gemeinsam mit dem Fahrrad für sichere und kinderfreundliche Straßen demonstrieren. Ziel ist eine fahrradfreundliche Infrastruktur für alle Altersgruppen.
     

  • Sprich mit deinem Umfeld: Ohne jemanden bekehren zu wollen, aber jede:r von uns darf und soll über seine oder ihre Präferenz für das Fahrrad sprechen. Wenn man mit dem einen oder anderen Gespräch jemanden zum Nachdenken anregt oder gar zu einem Umstieg aufs Rad überzeugt - umso besser. Wir sind alle Influencer:innen - mit jeder eigenen Handlung im Alltag, mit jedem kleinen Gespräch.
     

  • Nutze das Rad im Alltag: Jeder Kilometer, den du mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zurücklegst, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Für dich, für unsere Gesellschaft, für unseren Planeten!

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