Badsee (Allgäu) - Kreuzlingen (Schweiz): Der Campingplatz-Test
- oliverboeck91
- 22. Nov. 2024
- 2 Min. Lesezeit

Die Vorteile eines Campingplatzes
Ob lieber am Campingplatz übernachten, Wildcampen oder in einer Pension/AirBnB-Unterkunft, Hostel, ist natürlich Geschmacksache. Ich persönlich schätze den Mix der verschiedenen Unterkunftsformen. Nach einigen Nächten in der Natur kann es angenehm sein, einmal wieder in einem Bett zu schlafen. Sind die Powerbanks leer und hat man das Bedürfnis nach Duschkomfort, möchte aber trotzdem seinen Geldbeutel nicht viel belasten, kann der Campingplatz-Aufenthalt eine ideale Alternative sein. Strom ist hier wie auf den meisten Campingplätzen im Übernachtungspreis inkludiert. Und es ist wohltuend, wenn man sich in der Früh mit frisch geladenen vollen Akkus wieder aufs Rad schwingen kann.

Einen tatsächlich malerischen, weil unbekannten und gewissermaßen im Nirgendwo liegenden Campingplatz habe ich im Allgäu in Baden-Württemberg entdeckt. Camping am Badsee in Isny kann ich allen Freiradler:innen uneingeschränkt empfehlen - wenig los, saftige Wiesen und ein herrlicher See gleich vorm Zelt. Wem die eher in der Hausmannskost verortete Küche des Platzes nicht zusagt, der kann sich im Selbstbedienungs-Hofladen mit frischen regionalen Erdbeeren und Kirschen eindecken.
Meine Route führte mich nach hügeligen Etappen (mehr berauf als bergab) nun zunehmend weiter bergab durch die Voralpenlandschaft des Allgäus Richtung Bodensee. Die Radwege sind gut aut ausgebaut und führen entlang saftiger Wiesen, Wälder und traditionellen Dörfern wie Wangen im Allgäu. Charakteristisch sind die gut erhaltenen Fachwerkhäuschen und engen Gässchen, die zu einem Zwischenstopp einladen.
Wärmstens für einen Zwischenstopp empfehlen möchte ich jedenfalls Firat Kebap in Friedrichshafen. War ich nach den zahlreichen Kilometern schon etwas ausgelaugt, war es nahezu die gesamte Familie des Kebap-Lokals, die sich herzlich um mich gekümmert hat - kostenloser Caj und Wasser für den Rest der Strecke inklusive.
Am Bodensee angekommen geht der Radweg ziemlich eben dahin. Etwas nervig ist es, dass man öfters nicht direkt am See radeln und den Ausblick genießen kann, da zahlreiche Seegrundstücke im Privatbesitz mir die Zufahrt versperren.
Eine Perle der Entspannung treffe ich aber bald in Immenstaad am Bodensee im Käpt'n Golf, wo es nicht nur herrlichen Kaffee mit direktem Seeblick und Cola-Schlecker, sondern auch eine liebevoll dekorierte Piraten-Minigolfbahn gibt.

Weiter geht es mit dem Rad entlang des Bodensees. Bevor es mit Rad, Sack und Pack auf die Fähre Richtung Konstanz geht, kann man unterwegs noch die älteste bewohnte Burg Deutschlands in Meersburg besichtigen - Massen von Tourist:innen schrecken mich nach einigen Tagen der weitläufigen Landschaften von Bayern und Baden-Württemberg jedoch ab und ich entscheide mich rasch für die Fähre von Meersburg nach Konstanz.

Zum ersten Mal seit ein paar hundert Kilometern wähle ich ein anderes Verkehrsmittel als das Fahrrad, um den Bodensee zu überqueren.
In Konstanz angekommen geht es durch einige Seitengassen ganz unkompliziert über die Schweizer Grenze nach Kreuzlingen. Seit dem Schengener Abkommen im Jahr 2008 kann die Grenze frei überquert werden (auch zu Fuß und mit dem Rad), was den Austausch zwischen beiden Städten stark gefördert hat und ihnen eine kosmopolitische, europäische Atmosphäre verleiht.
Nach dem Erwerb einer Schweizer eSim-Karte und der günstigsten Pizza in der Nähe des Bahnhofs Kreuzlingen geht es für mich ab zum Campingplatz.

Wie das gesamte Preisniveau sind auch die Campingplätze auf der Schweizer Seite des Bodensees etwas teurer - dafür ebenfalls sehr gut ausgestattet. In der Übernachtungsgebühr ist sogar ein Eintritt in das nebenan gelegene Seebad (Swimming-Pool und Bodensee-Zugang) enthalten - eine Erfrischung, die ich mir nach einem 80km+ Radfahrtag natürlich nicht entgehen lassen kann.

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